Der 10. Mai ist für die Historie des ehemaligen Königreiches Württemberg wie für die des damaligen Zarenreiches Russland ein besonderer Tag. Denn nach dem damals in Russland gültigen Julianischen Kalender ist dies der Geburtstag von Königin Katharina (1788–1819). Katharina von Württemberg war berühmt für ihr soziales Engagement und das Land verdankt ihr bis heute Einrichtungen wie das Stuttgarter Katharinen-Hospital. Berühmt war im Lande auch die tiefe Liebe zwischen ihr und ihrem Mann König Wilhelm I., der nach ihrem viel zu frühen Tod das Mausoleum auf dem Württemberg für sie errichten ließ. Dieses ist ein kulturelles, absolut sehenswertes Highlight Württembergs, das nun auch für unsere sehbehinderten Mitbürger in seiner ganzen Dimension im wahrsten Sinn des Wortes „begreifbar“, und damit erlebbar wird. Denn auf den 10. Mai diesen Jahres – und damit fast 200 Jahre nach Errichtung der Grabanlage – fiel auch die Einweihung eines Blindenmodells der Grabanlage.
Die Grabkapelle auf dem Württemberg als Blindenmodell
Die Grabkapelle auf dem Württemberg wird nun auch für unsere blinden Mitbürger haptisch erlebbar und damit „begreifbar“.
Frank Krawczyk, Staatliche Schlösser und Gärten BW, Christoph Zalder, MMB-Stiftung, Jörg Krauss, Ministerium für Finanzen BW (v. li. n. re.)
Foto: Stegmüller
Unsere Stiftung für eine große Stifterin, so ganz im Sinne von Margarete Müller-Bull, der ebenfalls das soziale Engagement stets am Herzen lag. In ihrem Namen haben wir es zusammen mit Jörg Krauss, dem Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen, nun auf dem Württemberg seiner Bestimmung übergeben. Geschaffen wurde es von Bildhauer Egbert Broerken, der bereits viele solcher Tastmodelle entwickelt hat. Das quadratische Relief aus Bronze mit einer Seitenlänge von gut einem Meter ermöglicht es, die Grabkapelle in ihrer Form zu ertasten und die Struktur der Gesamtanlage mit ihren Nebengebäuden zu erfassen.