Leidgeprüft durch immer neue Kriege und das daraus resultierende Elend von Tod und Hunger, müssen Menschen im Nordirak in für uns unvorstellbaren Bedingungen überleben. Der Verlust ihrer Existenzgrundlagen, einhergehend mit Vertreibung und Verfolgung, verschärft die Lage zunehmend. Und davon am härtesten betroffen sind wie immer die Unschuldigsten – die Kinder.
Bereits im Frühjahr 2014 hatten wir erste Hilfslieferungen per LKW in die Region geschickt, um Unterstützung in der größten Not zu leisten. Nun ist die Margarete Müller-Bull Stiftung für eine erweiterte und schnellere Hilfe bei LOG Luftfahrt ohne Grenzen e.V. im Projekt „Wings of Help“ engagiert.
Am 20. Dezember hat ein in Frankfurt gestartetes Frachtflugzeug mit rund 300 Kubikmetern dringend benötigter Hilfsgüter den Flughafen von Erbil im Nordirak erreicht. Schon Stunden später war ein Konvoi aus fünf schweren Sattelzügen mit Ziel Sinjar‐Gebirge unterwegs, das erst am Tag zuvor durch Kämpfer der Peschmerga befreit worden war. Über vier Monate waren die Menschen dort eingeschlossen unter der ständigen Bedrohung von Mord und Folter durch den IS.
Helfer von Luftfahrt ohne Grenzen und dem International Medical Corps haben auch Flüchtlingslager im Irak besucht und erschreckende Bilder gesehen. Obwohl die Temperaturen inzwischen um den Gefrierpunkt liegen, haben viele Menschen, vor allem die Kinder, keine Schuhe und Strümpfe oder Winterkleidung. Städte wie Dohuk oder Zakho sind mit Flüchtlingsströmen konfrontiert, welche die Anzahl ihrer Einwohner überschreiten – und das Leid setzt sich fort.
Luftfahrt ohne Grenzen wird seine Hilfseinsätze daher ebenso schnell wie möglich fortsetzen und ein weiteres Frachtflugzeug in den nächsten Wochen nach Erbil schicken. Mit an Bord auch dann wieder die Unterstützung der Margarete Müller-Bull Stiftung.